Bei einem Besuch in der deutschsprachigen Evangelisch-Lutherischen Gemeinde in Rom hat Papst Franziskus Katholiken und Protestanten zur gegenseitigen Vergebung aufgerufen. Trotz der einen gemeinsamen Taufe sei es in der Vergangenheit zu grausamen Verfolgungen gekommen, sagte er am Sonntag in der Christuskirche im Stadtzentrum. Die Kirchenspaltung sei ein Skandal, für den katholische und evangelische Christen Gott um Verzeihung bitten müssten.
Zur Teilnahme am Abendmahl der anderen Konfession in konfessionsverbindenden Ehen sagte er, eine Erlaubnis könne er nicht geben, "denn das ist nicht meine Kompetenz". Die Betreffenden müssten im Gebet zu einer Auffassung kommen, wie das Abendmahl für sie persönlich eine Stärkung auf dem gemeinsamen Glaubensweg sein könne. "Sprecht mit dem Herrn und geht weiter. Ich wage und vermag nicht mehr zu sagen", so Franziskus. Das Leben sei größer als die Theologie. (KNA)