"Integration kein Automatismus"

 (DR)

Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) hat davor gewarnt, die Herausforderungen durch die Integration von Flüchtlingen zu unterschätzen. "Das ist überhaupt kein Automatismus", sagte sie am Sonntag im Deutschlandfunk. "Die Tatsache, dass jetzt viele junge Leute gekommen sind, deswegen zu sagen: Das löst unser demografisches Problem oder unsere Fachkräftenachfrage wird damit bedient, das halte ich für sehr, sehr kurzfristig", erklärte Wanka. Wenn aber Integration gelinge, hätten beide Seiten etwas davon: die Flüchtlinge und die Gesellschaft.

Auch Werte vermitteln 

Besonders schwierig sei die Integration junger Männer, die nicht mehr schulpflichtig und auch noch nicht ausbildungsfähig seien, sagte Wanka im "Interview der Woche". Sie sprach sich dafür aus, dass Bildungsinstitutionen auch Werte vermitteln müssten: "Es geht nicht nur darum, die Sprache zu lernen oder zu rechnen und Chemie nachzuvollziehen, sondern es geht auch darum zu lernen, wie in unserer Gesellschaft gelebt wird, und was vor allen Dingen Demokratie bedeutet, dass es anstrengend ist, aber auch ein Glück, ist, dass wir demokratische Verhältnisse haben oder auch das Thema Gleichberechtigung", betonte die Ministerin.

(Quelle: dpa)