Vor der UN-Konferenz in Genf hat das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) von der Weltgemeinschaft mehr Unterstützung für die Nachbarländer Syriens gefordert. "Entlasten Sie die Nachbarländer, tun Sie Ihren Teil", sagte UNHCR-Sprecherin Melissa Fleming am Mittwoch im ZDF-"Morgenmagazin".
Die Organisation hofft auf freiwillige Zusagen vor allem seitens wohlhabender Länder, in den kommenden Jahren etwa 480 000 Syrer aufzunehmen, die vor dem Krieg in die Türkei, nach Jordanien oder in den Libanon geflohen sind. Bislang hat das UNHCR lediglich Zusagen über die längerfristige Aufnahme von insgesamt 170 000 Syrern erhalten.
Alle Länder auf der Welt, die in der Lage seien, Flüchtlinge aufzunehmen, sollten mehr tun, sagte Fleming. "Deutschland hat großzügigerweise gesagt, dass sie nach wie vor Flüchtlinge aufnehmen." Allerdings könne man nicht verlangen, dass Deutschland die Verantwortung für ganz Europa übernehme.
Fleming forderte mehr Solidarität. Im Moment erlebe die Welt die schlimmste Flüchtlingskrise seit dem Zweiten Weltkrieg. "Wir können nicht nur die Grenzen zumachen und sagen, das ist die Verantwortung von den Ländern vor Ort." (dpa)