Studie zur Lebenserwartung in Deutschland erschienen

Früher Tod in Pirmasenz

Die Lebenserwartung liegt in struktur- und einkommensschwachen Regionen erkennbar niedriger als in wohlhabenden Gegenden. Das hat eine Daten-Auswertung der Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann von der Linkspartei gezeigt.

Einkommenschere in Deutschland klafft immer weiter auseinander / © Henning Kaiser (dpa)
Einkommenschere in Deutschland klafft immer weiter auseinander / © Henning Kaiser ( dpa )

Negativ betroffen sind etwa weite Teile Ostdeutschlands und Teile des Ruhrgebiets, des Saarlands und Frankens. Besonders bei Männern sind die Unterschiede deutlich.

Schlusslicht ist bei ihnen das rheinland-pfälzische Pirmasens mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 73,0 Jahren. 

Höchste Lebenserwartung in Starnberg und im Schwarzwald 

Die höchste Lebenserwartung bei Männern gibt es demnach im bayerischen Starnberg mit 81,3 Jahren. Auch bei den Frauen belegt Pirmasens mit 77,1 Jahren den letzten Platz, statistisch am ältesten werden Frauen im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald mit 85,0 Jahren.

Das Gesundheitsministerium betont dazu: "Zahlreiche Maßnahmen der Bundesregierung zielen auf eine Verbesserung der gesundheitlichen Chancengleichheit." Mit dem 2015 in Kraft getretenen Präventionsgesetz würden die Krankenkassen verpflichtet, gezielt Leistungen zur Gesundheitsförderung und Prävention zu erbringen.

Bekämpfung von Armut ist der Schlüssel 

Hingegen argumentierte Zimmermann, Armut und damit schlechte Gesundheit würden von Generation an Generation weitergegeben. "Um das zu ändern, braucht es mehr als Programme zur Gesundheitsprävention", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. 

Nötig sei eine umfassende Bekämpfung von Armut und gesundheitsschädlichen Lebensverhältnissen - also etwa höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen gerade für Geringverdiener.

Wer gilt als armutsgefährdet?

Als armutsgefährdet gilt laut Statistischem Bundesamt, wer als Alleinstehender über ein Einkommen von maximal 13.628 Euro im Jahr verfügt.

Diese Entwicklung wird sich nach Ansicht von Wirtschaftsexperten in den nächsten Jahren massiv verschärfen, zumal Altersarmut in den nächsten Jahren noch einmal deutlich zunehmen wird. Denn immer mehr Menschen arbeiten zu geringen Löhnen oder in Teilzeit oder haben unterbrochene Erwerbsbiografien.

Besonders Familien mit drei oder mehr Kindern sind von Armut betroffen / © Ralf Geithe (shutterstock)
Besonders Familien mit drei oder mehr Kindern sind von Armut betroffen / © Ralf Geithe ( shutterstock )
Quelle:
dpa