Die Zahl der Schutzsuchenden in Deutschland ist gesunken. Derzeit liege der Tagesdurchschnitt bei deutlich unter 200 Erfassungen pro Tag im Zentralregister, sagte Bundesinnenminister Thomas de Maiziere. Die Zahl der Erstregistrierungen im sogenannten Easy-System der Bundesländer sank von 91.671 im Januar und 61.428 im Februar auf 20.608 im März. Dennoch lag die Zahl weiter über dem Vorjahreszeitraum. Von Januar bis März 2015 wurden insgesamt 102.212 Easy-Erstregistrierungen gezählt.
Das Easy-System habe erhebliche Schwächen, betonte de Maiziere. So seien Flüchtlinge, die Deutschland in Richtung eines anderen EU-Landes wieder verließen oder innerhalb Deutschland umzögen, bislang nicht oder doppelt erfasst worden. Durch das neu eingeführte Zentralregister zusammen mit dem Flüchtlingsausweis würden die Erfassungen zusammengeführt. Er gehe davon aus, dass die Lücke zwischen Easy-Zahlen und tatsächlichen Einreisen im Sommer geschlossen sei, sagte de Maiziere.
Einen starken Anstieg gibt es bei den Asylanträgen. Insgesamt wurden im ersten Quartal dieses Jahres 181.405 Anträge gestellt. Das waren etwa 112 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das liege daran, dass viele Flüchtlinge erst jetzt einen Antrag stellten und sei ein gutes Zeichen für die Abarbeitung älterer Fälle, sagte de Maiziere. Hauptherkunftsländer waren Syrien, Irak und Afghanistan. Die Zahl der Anträge von Asylsuchenden aus Westbalkanstaaten lag bei etwa fünf Prozent. (kna)