Papst Franziskus will offenbar die Zulassung von Frauen zum Diakonenamt prüfen lassen. Bei einer Audienz mit 870 Generaloberinnen katholischer Frauenorden aus aller Welt kündigte er am Donnerstag im Vatikan die Einsetzung einer entsprechenden Kommission an. Das bestätigte eine Teilnehmerin, Generaloberin Katharina Ganz von den Oberzeller Franziskanerinnen in Würzburg, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Die Oberinnen hätten die Frage nach dem Zugang zum Ständigen Diakonat insbesondere für Ordensfrauen an den Papst herangetragen und die Einrichtung einer offiziellen Prüfkommission vorgeschlagen, sagte Ganz. Dies habe sich der Papst zu eigen gemacht. Nähere Angaben zum Arbeitsauftrag, zur Zusammensetzung und zum Ziel der Kommission habe Franziskus aber nicht gemacht.
Vatikansprecher Federico Lombardi sagte, es sei zu früh, um Aussagen über die genauen Absichten des Papstes zu machen; es habe sich um eine spontane Äußerung von Franziskus gehandelt. Möglicherweise gehe es schlicht darum, die Rolle von weiblichen Diakonen in der frühen Kirche historisch zu untersuchen, so Lombardi. Dem widersprach die deutsche Generaloberin. Sie könne sich nicht vorstellen, dass der Papst eine rein historische Betrachtung des Themas ohne Konsequenzen für die heutige Praxis der Kirche im Sinn habe.
Das Kirchenrecht schreibt vor, dass nur ein getaufter Mann das Weihesakrament empfangen kann. Seit seinem Amtsantritt hat sich Papst Franziskus wiederholt für eine stärkere Rolle der Frau in der katholischen Kirche ausgesprochen. (Quelle: KNA, Stand: 12. Mai)