195 Länder der Vereinten Nationen haben sich im Dezember 2015 in Paris auf ein weitreichendes Klimaschutzabkommen verständigt. Was bedeutet das für einige Staaten und Investoren?
Deutschland: Als reiches Industrieland soll Deutschland laut Vertrag beim Klimaschutz vorangehen. Gerade nach dem offensiven Auftreten der Bundesregierung in den Verhandlungen fordern Opposition und Umweltschützer, dass Berlin jetzt die Energiewende forciert und schnellstens den Ausstieg aus der klimaschädlichen Kohle-Stromproduktion einleitet. Um die Klimaziele für 2030 zu erreichen, müsse bis dahin mehr als die Hälfte der Kohlekraftwerke abgeschaltet werden, so die Denkfabrik Agora Energiewende.
Golfstaaten: Für die Ölproduzenten am Arabischen Golf ist der notwendige Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen ein heftiger Einschnitt, der ihr gesamtes Wirtschaftsmodell infrage stellt. Die Wüstenstaaten müssen versuchen, sich rechtzeitig neue Einkommensquellen zu schaffen.
Pazifikinseln: Für die kleinen Inselstaaten ist das im Abkommen erwähnte 1,5-Grad-Ziel ein Hoffnungsschimmer. Sie konnten die Konferenz nutzen, um ihre Angst vor dem Untergang deutlich zu machen. Doch die Gefahr ist längst nicht gebannt, die 1,5 Grad sind extrem schwer zu schaffen - die Inseln müssen sich deshalb auch auf die Folgen des Klimawandels vorbereiten.
Investoren: Großanleger wie Pensionsfonds oder Versicherungen denken zunehmend darüber nach, ob sich Investitionen in Öl, Kohle und Gas künftig noch genug rentieren. Wenn die Staaten Ernst machen mit dem Klimaschutz, dürfte sich dieser Trend verstärken. Zugleich könnte das Klimaabkommen Investitionen in erneuerbare Energien neuen Schwung geben. (dpa/Stand 04.10.16)