UN-Generalsekretär mahnt Hilfe für Haiti an

"Ich bin an Eurer Seite"

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat bei einem Besuch in dem vom Hurrikan "Matthew" schwer getroffenen Inselstaat Haiti mehr Unterstützung angemahnt. Er fordert die notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon (dpa)
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon / ( dpa )

Ban meint damit alle Mittel, die die Menschen so dringend brauchen und richtet die Forderung an "alle mit Haiti befreundeten Länder". Das sagte Ban am Samstag nach UN-Angaben in Les Cayes im stark betroffenen Südwesten des Landes. Er sei gekommen, um den Menschen zu sagen: "Die Vereinten Nationen sind an Eurer Seite, ich bin an Eurer Seite."

Ban war in der Hauptstadt Port-au-Prince gelandet und dann nach Les Cayes weitergereist. Er sprach dort bei Temperaturen von über 30 Grad mit Helfern und machte sich ein Bild von den Zerstörungen in dem bitterarmen Karibikstaat.

Mehr als 500 Tote

Wie der Zivilschutz mitteilte, sind 1,4 Millionen Menschen dringend auf rasche humanitäre Hilfe angewiesen. Nach bisherigen Erkenntnissen starben 546 Menschen. In dem immer wieder von Konflikten erschütterten Land ist seit 2004 auch eine UN-Friedensmission stationiert.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fürchtet einen großen Cholera-Ausbruch und hat eine Million Impfdosen in das Katastrophengebiet geschickt. Sie reichen aus, um 500 000 Menschen lebenslang vor Cholera zu schützen oder eine Million Menschen für ein halbes Jahr.

Nur langsame Lieferungen

Die US-Hilfsagentur USAID flog 480 Tonnen Hilfsgüter in die Region, aus Frankreich trafen zwei Transportflugzeuge mit Rettungskräften und Material ein. Aufgrund der starken Beschädigung der Infrastruktur im Südwesten gelangen Lebensmittel, Wasser und Hygieneartikel allerdings nur langsam zu den Menschen, einige Orte sind nur per Boot oder Helikopter zu erreichen.

Am 4. Oktober hatte "Matthew" Haiti mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 230 Kilometern pro Stunde getroffen. Zahlreiche Häuser wurden zerstört, Straßen und Felder überschwemmt.

Quelle:
dpa