Evangelische Kirche plant weitere Reformen

 (DR)

In der evangelischen Kirche zeichnen sich für den Anschluss an die Feiern zum 500. Reformationsjubiläum neue Reformbestrebungen ab. Dabei will sich die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) vor dem Hintergrund sinkender Mitgliedszahlen weniger mit Strukturen als mit inhaltlichen Fragen befassen.

Der Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm sagte am Dienstag bei der EKD-Synodentagung in Magdeburg, in der Vergangenheit habe man die Erneuerung der Kirche vielleicht zu leichtfertig mit strukturellen Veränderungen gleichgesetzt. Entscheidend sei aber die geistige Ausstrahlung der Kirche. "Die Strukturen haben immer nur dienenden Charakter", sagte der oberste Repräsentant der deutschen Protestanten.

In einem Bericht des EKD-Kirchenamtes an die Synode werden als mögliche Reformthemen das Berufsbild des Pfarrers, die Gestalt von Kirche und ihrer Gemeinden, das kirchliche Handeln in der Welt und die theologische Profilierung des diakonischen Engagement genannt, die nach dem Abschluss des Festjahres im Oktober 2017 vertieft behandelt werden sollen.

In dem Papier, das eine Zwischenbilanz des vor zehn Jahre begonnenen Reformprozesses "Kirche im Aufbruch" zieht, wird den 20 Landeskirchen in Aussicht gestellt, frühzeitig und umfassend in die Überlegungen eingebunden zu werden, um individuelle Planungen in den EKD-Gliedkirchen zu ermöglichen.

"Weniger denn je werden umfassende Generallösungen als geeignet angesehen für den Umgang mit der Diversität kirchlicher Verhältnisse vor Ort", heißt es. Die dominierende Rolle der EKD bei "Kirche im Aufbruch" war angesichts der tiefgreifenden Veränderungs- und Fusionsvorschläge in den Landeskirchen auf teils heftigen Widerstand gestoßen. (Quelle: epd, 8.11.2016)