Caritas-Studie "Heimkinderzeit"

 (DR)

Die Studie "Heimkinderzeit. Eine Studie zur Situation von Kindern und Jugendlichen in Einrichtungen der katholischen Behindertenhilfe in Westdeutschland (1949 - 1975)" wurde im Auftrag des CBP vom Institut für Angewandte Forschung, Entwicklung und Weiterbildung (IAF) in Freiburg durchgeführt. Mitfinanziert und mitgetragen wird sie von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), dem Deutschen Caritasverband (DCV), der Deutschen Ordensobernkonferenz (DOK) und der Veronika-Stiftung.

Die Ergebnisse der Studie machen deutlich, dass die betroffenen Kinder und Jugendlichen in dieser Zeit massiven Gewalterfahrungen in den Heimen ausgesetzt waren. Die Ursachen dafür waren vielfältig. Sie finden sich in der Überforderung der Ordensschwestern und Ordensbrüder, die die Hauptlast der Arbeit in den Heimen trugen, in der fehlenden Fachlichkeit der damaligen Zeit, in Gewalt fördernden Strukturen, in der geringen staatlichen Unterstützung der Heime und auch im Fehlverhalten einzelner Verantwortlicher.

In der Zeit von 1949 bis 1975 lebten nach Schätzungen 30.000 bis 50.000 Kinder und Jugendliche mit Behinderung oder psychischen Erkrankungen in katholischen Heimen. Von den heute etwa 500 Einrichtungen, die Mitglied des CBP sind, wurden 110 vor 1975 gegründet. Als potenzielle Teilnehmer an der Studie wurden im Kontakt mit den Einrichtungen 2.641 Personen identifiziert. Rund 80 Prozent konnten aufgrund eines erhöhten Hilfebedarfs bzw. kognitiver Einschränkungen nicht befragt werden. Befragt wurden 339 Personen, die heute im Durchschnitt 65 Jahre alt sind. (Caritas)