Sea Watch mahnt mit Kerzen

Trauriger Rekord

Mit Tausenden Kerzen hat Sea-Watch am Donnerstag vor dem Berliner Reichstagsgebäude an die 2016 im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge erinnert. Damit sollte all derer gedacht werden, die nicht aus Seenot gerettet werden konnten.

Brennende Kerzen  / © Harald Oppitz (KNA)
Brennende Kerzen / © Harald Oppitz ( KNA )

Auf der Wiese vor dem Bundestag wurden rund 4.700 Kerzen entzündet und der Schriftzug "#SafePassage" gebildet. Nach den Worten von Sea-Watch-Sprecher Ruben Neugebauer sollte mit der Gedenkkundgebung all derer gedacht werden, die in diesem Jahr nicht aus Seenot gerettet werden konnten.

Forderung nach sicheren Fluchtrouten

Wie die Hilfsorganisation weiter erklärte, markiert das Jahr 2016 einen traurigen Rekord: Die Internationale Organisation für Migration zähle mit Stand vom 6. Dezember insgesamt 4.733 Geflüchtete und Migranten, die im Mittelmeer umgekommen sind. So viele Menschen seien noch nie vor den Küsten Europas ertrunken.

Die Organisation verband die Gedenkkundgebung mit der Forderung nach sicheren Fluchtrouten. Diese Menschen seien keiner Naturkatastrophe zum Opfer gefallen. Vielmehr sei es "eine politische Entscheidung, sie ertrinken zu lassen".

Flüchtlingskrise auf dem Mittelmeer

Im vergangenen Jahr starben mehr als 5000 Menschen auf der Flucht von Afrika nach Europa im Mittelmeer. Es waren mehr Tote, als je zuvor in einem Jahr registriert wurden. Die meisten Menschen starben auf der zentralen Mittelmeerroute in Richtung Italien, die als die gefährlichste gilt.

Flüchtlinge im Mittelmeer / © Santi Palacios/AP (dpa)
Flüchtlinge im Mittelmeer / © Santi Palacios/AP ( dpa )
Quelle:
epd