Den Einsatz für menschenwürdige Arbeit hat sich das Lateinamerikahilfswerk Adveniat für 2017 vorgenommen. Ab März ist dafür der neue Hauptgeschäftsführer zuständig.
Präsident Juan Manuel Santos hat Ende 2016 für seinen Einsatz zur Beendigung des Bürgerkriegs in Kolumbien den Friedensnobelpreis erhalten. Der Friedensvertrag, der schließlich zwischen der Regierung und der FARC, der größten Rebellenbewegung, unterschrieben wurde, ist auch der Verdienst der Nationalen Versöhnungskommission, die seit vielen Jahren durch Adveniat gefördert wird.
Die Friedens- und Menschenrechtsarbeit dieser Kommission der Kolumbianischen Bischofskonferenz will Adveniat in diesem Jahr mit seiner Aktion "Frieden jetzt!" besonders unterstützen. Denn der Aufbau eines echten Friedens beginnt in dem zerrissenen Land erst.
Die traurige Bilanz nach mehr als 50 Jahren Krieg und Gewalt: 220.000 Tote, 25.000 Verschwundene, rund 30.000 Entführungsopfer, ungezählte Opfer von Landminen und etwa 7 Millionen gewaltsam Vertriebene.
Zum 1. März wird P. Michael Josef Heinz SVD (54) in der Zentrale in Essen sein Amt als neuer Hauptgeschäftsführer von Adveniat antreten. Wie sein Vorgänger, Prälat Bernd Klaschka (70), der das Werk zwölf Jahre lang geprägt hat, ist auch der aus dem Saarland stammende Steyler Missionar ein ausgewiesener Kenner Südamerikas. Heinz wirkte mehr als 16 Jahre in Nicaragua und Bolivien - dort zuletzt als Provinzial seines Ordens.
Gerechte und menschenwürdige Arbeit, das wird im Zentrum der Adveniat-Weihnachtsaktion 2017 stehen. In den Ländern Lateinamerikas und der Karibik ist vielen Menschen der Zugang zu menschenwürdiger, gerecht bezahlter Arbeit verwehrt. Vor allem Frauen sind oft als Hausbedienstete oder Straßenhändlerinnen tätig. Ein wichtiges Ziel der Arbeit der Ortskirchen ist es, den Menschen ein würdevolles Leben zu ermöglichen. Durch die Förderung von Bildungsprojekten sowie die Unterstützung von Menschenrechtsarbeit und Umweltschutz tritt auch Adveniat entschieden für diese Ziele ein. Zentral wird die diesjährige Weihnachtsaktion am ersten Adventssonntag in Paderborn eröffnet.
Die Schöpfung oder das "gemeinsame Haus" aller Menschen, wie es Papst Franziskus sagt, gilt es auch 2017 zu schützen. Die indigenen Völker im Amazonasgebiet leben gemäß ihrer Tradition im Einklang mit und in Respekt vor der Schöpfung. Der von multinationalen Konzernen ausgebeutete Regenwald ist ihnen heilig. Adveniat unterstützt den Indigenen-Missionsrat der Brasilianischen Bischofskonferenz (CIMI) , der sich für den juristischen Schutz und die religiösen Belange der Ureinwohner einsetzt, jährlich mit rund 21.000 Euro.
Bereits seit 1993 besteht das Netzwerk REPAM (Red Eclesial PaAmazónica). In dem Zusammenschluss arbeiten Bischofskonferenzen, Bistümer, Pfarreien und Einrichtungen für den Schutz der indigenen Völker zusammen. Als REPAM-Mitglied fördert Adveniat diese Arbeit, damit der Amazonas als Lebensraum für die Indigenas und als "grüne Lunge" für die Menschheit erhalten bleibt. (kna/Stand 05.01.17)