Das Statistische Bundesamt hat Statistiken zur Pflege in Deutschland vorgelegt. Die neuen Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2015. Einige wichtige Fakten im Überblick:
Im Dezember 2015 waren knapp 2,9 Millionen Menschen pflegebedürftig. 73 Prozent von ihnen oder 2,08 Millionen Personen wurden zu Hause versorgt, davon 1,385 Millionen von den eigenen Angehörigen und 692.000 auch durch ambulante Pflegedienste. 783.000 Bundesbürger wurden in Pflegeheimen vollstationär betreut.
83 Prozent der Pflegebedürftigen waren 65 Jahre und älter, 37 Prozent 85 Jahre und älter. Die Pflegebedürftigkeit steigt mit dem Alter deutlich an: Während bei den 70- bis 75-Jährigen lediglich 5 Prozent pflegebedürftig waren, beträgt die Quote bei den über 90-Jährigen 66 Prozent.
1,2 Millionen oder 42 Prozent der 2,9 Millionen Pflegebedürftigen wiesen auch eine "erheblich eingeschränkte Alltagskompetenz" auf, hatten also Anzeichen einer Demenzerkrankung.
64 Prozent der Empfänger von Leistungen der Pflegeversicherung waren Frauen. Dabei betrug der Anteil der Frauen bei den zu Hause Versorgten 61 Prozent; der Anteil der Frauen in den Heimen lag mit 72 Prozent deutlich höher. Das hängt nach Angaben der Statistiker aber nicht unbedingt damit zusammen, dass Frauen kränker sind. Frauen lebten oft länger als ihre Männer und seien deshalb in ihrer letzten Lebensphase häufiger auf sich gestellt.
Im Vergleich zu 2013 hat die Zahl der in Heimen versorgten Pflegebedürftigen unterdurchschnittlich um 2,5 Prozent zugenommen. Die Zahl der durch ambulante Pflegedienste Betreuten wuchs um 12,4 Prozent, der allein durch Angehörige Betreuten um 11,1 Prozent.
In Deutschland gab es 2015 rund 13.300 ambulante Pflegedienste mit 356.000 Beschäftigten (plus 11 Prozent gegenüber 2013), darunter waren 69 Prozent teilzeitbeschäftigt. 65 Prozent der Pflegedienste arbeiteten in privater Trägerschaft, 33 Prozent im Auftrag der Wohlfahrtsverbände, also etwa von Caritas und Diakonie. Im Schnitt betreute ein Pflegedienst 52 Pflegebedürftige. Bei den Privaten waren es allerdings nur 40, bei den Freigemeinnützigen dagegen 74.
Zugleich gab es Ende 2015 rund 13.600 Pflegeheime. Davon befanden sich 53 Prozent in freigemeinnütziger Trägerschaft; der Anteil der Privaten betrug 42 Prozent. In den Heimen waren insgesamt 730.000 Personen beschäftigt, darunter 63 Prozent in Teilzeit. (kna/Stand 16.01.17)