Dresdner Intendanten appellieren an die Bevölkerung, Hass und Hetze in der Gesellschaft entschieden entgegenzutreten. In einer gemeinsamen Erklärung, die in Dresden veröffentlicht wurde, solidarisieren sie sich mit Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP), der sich wegen zwei Kunstprojekten und Aussagen zum Dresdner Kriegsgedenktag (13. Februar) massiver Hetze in sozialen Netzwerken bis hin zu Morddrohungen ausgesetzt sah. Hilbert hatte unter anderem vor einem Opfermythos in Dresden gewarnt. Angefeindet wurde er auch für die Kunstinstallation "Monument", die an den Krieg in Syrien erinnern soll.
"In der Geschichte unseres Landes gab es immer wieder Zeiten, in denen das Gemeinwohl durch engstirnig bornierte Hassredner und Demagogen in Gefahr geriet", heißt es in der Erklärung. "Geschieht es heute, in einer funktionierenden Demokratie, muss uns klar sein, dass wir uns deutlich zu den Werten bekennen müssen, die ein gesundes Gemeinwesen am Leben erhalten." Dazu gehörten Grundsätze der Demokratie wie "Achtung vor dem Anderen, Handeln im Geiste unserer Verfassung, Verteidigung des Guten".
Unterzeichnet ist die Erklärung von insgesamt 16 Intendanten Dresdner Theater sowie Kunst-, Musik- und Kultureinrichtungen, darunter Frauke Roth (Dresdner Philharmonie), Kreuzkantor Roderich Kreile, Jürgen Reitzler (Staatsschauspiel Dresden) sowie Wolfgang Rothe (Staatsoper Dresden) und Dieter Jaenicke (Europäisches Zentrum der Künste Dresden-Hellerau).
Dresden erinnert am 13. Februar mit zahlreichen Veranstaltungen an die Opfer des Zweiten Weltkrieges und die Zerstörung der Stadt am 13. Februar 1945. Mit einer Menschenkette rund um die Altstadt soll ein Zeichen des Friedens und der Toleranz gesetzt werden. (epd/Stand 10.02.17)