Dresdens Oberbürgermeister: Debatte über Gedenken im Gange

 (DR)

Die Bürger von Dresden debattieren nach Ansicht von Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) intensiv über das Gedenken an den Zweiten Weltkrieg. "Ich sehe mittlerweile eine sehr starke Diskussion im Gange", sagte Hilbert im ZDF-"Morgenmagazin".

Die Bürger debattierten in sozialen Medien, aber auch im direkten Austausch. "Das ist gut so", fügte Hilbert hinzu. In Dresden wird am Montag mit zahlreichen Gedenkveranstaltungen an die Opfer des Zweiten Weltkriegs und an die Zerstörung der Stadt vor 72 Jahren erinnert.

In den vergangenen Tagen war in der Stadt unter anderem die Kunstinstallation "Monument" kontrovers diskutiert worden. Hilbert sah sich unter anderem deshalb Morddrohungen ausgesetzt. So etwas sollte zu seinem Amt nicht dazugehören, sagte Hilbert im "Morgenmagazin". Ihm scheine das ein "Stückchen Zeitgeist" zu sein: Es sei leider ein Trend, dass sich Leute so äußerten, gerade in sozialen Netzwerken. Er sei dem aber gewachsen und werde noch weitere Projekte initiieren, die zur Diskussion anregen sollten.

Der deutsch-syrische Künstler Manaf Halbouni hatte sein "Monument" kurz vor dem Gedenken an die Zerstörung Dresdens im Zweiten Weltkrieg auf dem Neumarkt errichten lassen. Es zeigt drei hoch aufgestellt Busse, die an ein Foto aus dem kriegszerstörten Aleppo erinnern. Dort sollen Zivilisten eine Straßensperre zum Schutz vor militärischen Angriffen aufgestellt haben.

Zwischen dem 13. Februar und dem 15. Februar 1945 waren bei alliierten Bombenangriffen große Teile des Stadtzentrums von Dresden zerstört worden, 25.000 Menschen kamen ums Leben. (epd/Stand 13.02.17)