Irische Bischofskonferenz zu Massengrab in Tuam

 (DR)

Die Irische Bischofskonferenz hat sich bei ihrem Frühjahrstreffen in Maynooth erstmals zu dem Fund eines Massengrabs auf dem Gelände eines früheren katholischen Mutter-Kind-Heims in Tuam geäußert. Die Funde erinnerten an eine Zeit, in der unverheiratete Mütter verurteilt und stigmatisiert wurden, so die Bischöfe in einer am Mittwochabend veröffentlichten Erklärung. Es gehe nun darum, sich der Vergangenheit zu stellen und aufzuklären, was geschehen sei. Die katholische Kirche unterstütze die Arbeit der Untersuchungskommission. Zudem müsse sichergestellt werden, dass die Grabstätten angemessen markiert würden, "damit der Verstorbenen und ihrer Familien mit Würde gedacht" werden könne.

Seit Anfang 2015 arbeitet eine Untersuchungskommission zweifelhafte Vorgänge aus 14 irischen Mutter-Kind-Heimen und vier Sozialeinrichtungen, sogenannten County Homes, im Zeitraum von 1922 bis 1998 auf. Während dieser Zeit lebten rund 35.000 Frauen in solchen Einrichtungen. Meist handelte es sich um unverheiratete Schwangere, die dort ihre Kinder zur Welt bringen sollten. Die Sterblichkeitsrate der Kinder war Medienberichten zufolge unverhältnismäßig hoch. (KNA/Stand 09.03.17)