Unicef warnt vor Aushöhlung des Kinderschutzes bei Flüchtlingskindern

 (DR)

Kinder und Jugendliche in Flüchtlingsunterkünften leben einer Studie zufolge oft unter verheerenden Bedingungen. Die mit ihren Familien geflüchteten Kinder verbrächten oft viele Monate in Massenunterkünften, heißt es in der Studie "Kindheit im Wartezustand", die Unicef Deutschland mit Sitz in Köln in Berlin vorstellte.

22 Prozent der befragten Asylsuchenden gaben laut der Studie an, dass sie über die gesetzliche Frist von sechs Monaten hinaus teils bis zu einem Jahr mit ihren Familien in den Massenunterkünften auf eine Weiterverteilung warteten. In vielen Unterkünften drohe den Kindern Gewalt oder sie erlebten Gewalt zwischen anderen. Nur rund ein Drittel der befragten Einrichtungen gab an, Konzepte zum Schutz von Kindern zu haben. Häufig fehlten Aufenthaltsräume sowie strukturierte Lern- und Freizeitangebote für die Jungen und Mädchen.

Nur ein Drittel der befragten Mitarbeiter in Erstaufnahmeeinrichtungen bestätigte, dass die Kinder eine Regelschule besuchten. Teils erhielten sie in der Unterkunft Unterricht, aber 20 Prozent der Mitarbeiter gaben an, dass die Mädchen und Jungen in ihren Einrichtungen gar keine Schulbildung erhielten. Auch die ärztliche Versorgung beispielsweise von Müttern mit Kleinkindern schwankt laut Studie von Bundesland zu Bundesland. (epd/Stand 21.03.17)