Die EU beim Papst - Hintergrund

 (DR)

Papst Franziskus hat die verbleibenden 27 EU-Staats- und Regierungschefs am Freitagabend im Vatikan empfangen. Anlass war der 60. Jahrestag der Unterzeichnung der Römischen Verträge, zu dem die Spitzenpolitiker zu einem Sondergipfel am Samstag in Rom zusammenkommen.

Während der Audienz sagte der Papst, Solidarität sei das wirksamste Heilmittel gegen die modernen Formen des Populismus, dürfe aber nicht nur aus Worten bestehen.

"Die Solidarität ist nicht nur ein guter Vorsatz. Sie ist gekennzeichnet durch konkrete Taten und Handlungen", betonte er. Populistische Strömungen seien dagegen "Blüten des Egoismus".

Franziskus appellierte an die Staats- und Regierungschefs, die Flüchtlingsbewegungen auch als Herausforderung für das ideelle und geistige Erbe Europas zu begreifen.

"Man kann sich nicht darauf beschränken, die schwerwiegende Flüchtlingskrise dieser Jahre so zu bewältigen, als sei sie nur ein zahlenmäßiges, wirtschaftliches oder die Sicherheit betreffendes Problem. Die Migrationsproblematik stellt eine tiefere Frage, die vor allem kultureller Natur ist", sagte er.

Bei der Audienz im Vatikan waren auch EU-Kommissionschef Jean-Claude Junker, der Präsident des Europaparlaments, Antonio Tajani, und der Präsident des Europarates, Donald Tusk, dabei. (dpa)