Der Vatikan hat bei der Syrien-Konferenz, die im April in Brüssel tagte, zu einem besseren Schutz der Zivilbevölkerung aufgerufen. Das internationale humanitäre Recht müsse ohne Abstriche respektiert werden, "vor allem mit Blick auf die Zivilbevölkerung", sagte der vatikanische Außenminister Paul Richard Gallagher.
Der Vatikan sei "sehr besorgt über das enorme menschliche Leiden, das Millionen unschuldige Kinder und andere Zivilisten trifft, die von elementarer humanitärer Hilfe, medizinischer Versorgung und Bildung ausgeschlossen bleiben", so Gallagher laut dem vom Vatikan verbreiteten Redemanuskript. Zugleich äußerte er sich besorgt über die Behandlung von Häftlingen in Syrien. Papst Franziskus hatte zuvor den mutmaßlichen Giftgaseinsatz in Syrien verurteilt.
Die zweitägige Syrien-Konferenz war auf Initiative der EU, Deutschlands, Norwegens, Kuwaits, Katars, Großbritanniens und der Vereinten Nationen zustandegekommen. Dazu waren 70 Delegationen internationaler Organisationen und der Zivilgesellschaft angereist.
Der vatikanische Außenminister bekräftigte die Forderung nach einer Einstellung der Kampfhandlungen und einer politischen Lösung des Konflikts. Gallagher hob in seiner Rede auch das humanitäre Engagement des Vatikan und der katholischen Kirche hervor. 2016 hätten katholische Organisationen Hilfen im Gesamtvolumen von 200 Millionen Dollar geleistet und damit 4,6 Millionen Menschen in Syrien und der Region unterstützt, so der vatikanische Außenminister.
(KNA/ Stand 05.04.17)