Der Bund der deutschen katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Münster hat sich überrascht über die Kritik von Jugendbischof Stefan Oster an den Jugendverbänden gezeigt. Der Passauer Bischof hatte am Freitag auf der BDKJ-Hauptversammlung in Odenthal-Altenberg von den Jugendverbänden gefordert, mehr die Gottes- und Glaubensfrage ins Zentrum zu stellen. Mit weiten Teilen der Kirche gäben sich die Verbände mit einer "Lightversion des Evangeliums" zufrieden, so Oster.
Diese Vorwürfe seien nicht gerechtfertigt, sagte Münsters BDKJ-Diözesanvorsitzende Kerstin Stegemann dem Online-Magazin www.kirche-und-leben.de am Freitag in Münster. "In den Jugendverbänden sind viele Menschen unterwegs, die sehr wohl wissen, aus welchem Glauben heraus sie handeln, und denen es wichtig ist, dies weiterzugeben", so Stegemann. Dabei schafften sie eine wichtige Kontaktfläche, weil sie die Jugendlichen in ihrer Lebenswelt abholten und nicht gleich mit übersteigerten Ansprüchen an sie heranträten. "Da leisten die Jugendverbände großartige Arbeit."
Es sei falsch, dass Jugendbischof Oster diese Arbeit mit Angeboten anderer Jugendorganisationen wie der "Loretto Gemeinschaft" in Konkurrenz setze, so die Diözesanchefin. Weiter hob Stegemann hervor, aus der Zusammenarbeit mit Münsters Bischof Felix Genn kenne sie "sehr viel Wohlwollen und Unterstützung". Der BDKJ im Bistum Münster ist nach eigenen Angaben Dachverband von elf Mitgliedsverbänden mit rund 75.000 Kindern und Jugendlichen. (KNA/12.05.2017)