Am späten Abend des 15. Juli 2016 unternahmen Teile des türkischen Militärs einen Putschversuch. Sie wollten nach eigenen Angaben Demokratie und Menschenrechte und die verfassungsmäßige Ordnung wiederherstellen. In der Hauptstadt Ankara und in Istanbul fuhren Panzer auf. Es kam zu Kämpfen und Explosionen, das Parlament in Ankara wurde bei Luftangriffen stark beschädigt.
Nach wenigen Stunden hatte die Regierung die Lage wieder unter Kontrolle. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan macht die Bewegung des im US-Exil lebenden Predigers Fethullah Gülen für den Putschversuch verantwortlich, bei dem mehr als 260 Menschen ums Leben kamen.
Hintergrund ist das Zerwürfnis zwischen Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan und dem in den USA lebenden islamischen Prediger Fethullah Gülen. Erdogans Partei AKP und die Gülenisten hatten früher gemeinsam die Entmachtung der säkularen Eliten betrieben. 2013 kam es zwischen ihnen zum Bruch. Bei den Linken und den Säkularen unter den in Deutschland lebenden Menschen türkischer Herkunft ist die islamisch-konservative Gülen-Bewegung genauso unbeliebt wie die AKP. (Quelle: dpa)