Bonner Münster wegen zweijähriger Sanierung geschlossen

Statik, Risse, Feuchtigkeit und veraltete Technik

Das Bonner Münster, eines der ältesten Baudenkmäler der Bundesstadt, ist am 23. Juli nach einem feierlichen Gottesdienst für mindestens zwei Jahre wegen einer anstehenden Generalsanierung geschlossen worden.

Bonner Münster vor der Sanierung / © Ottersbach (DR)
Bonner Münster vor der Sanierung / © Ottersbach ( DR )

Der Andrang war groß: Mehr als 1.000 Menschen waren gekommen, teilweise standen sie vor den Eingangstüren im Freien. Manche waren sichtlich bewegt. Statische Probleme, Risse, Feuchtigkeit und veraltete Technik machen nach Angaben des Erzbistums Köln eine umfassende Renovierung der fast 1.000 Jahre alten Basilika notwendig. Den Großteil der Kosten von rund 20,2 Millionen Euro trägt das Erzbistum.

Nach dem Gottesdienst zog eine Prozession mit den Reliquiaren der Stadtpatrone Cassius und Florentius sowie mit dem Schrein der Heiligen Helena nach Sankt Remigius. Dort und in der evangelischen Schlosskirche werden künftig die Gottesdienste stattfinden.

Während der Arbeiten sollen Kirchenbänke und bewegliche Objekte eingelagert werden. Die große Klais-Orgel wird den Angaben zufolge in Teilen demontiert und eingehaust. Feste Ausstattung wie Altäre erhielten eine Schutzkonstruktion. Die Schutzmaßnahmen seien eng mit den Denkmalbehörden abgestimmt, so das Erzbistum.

Die Münsterbasilika wurde im 11. Jahrhundert als romanische Stiftskirche Sankt Cassius und Florentius des damaligen Cassius-Stiftes erbaut. Nach dessen Säkularisation im 19. Jahrhunderts kam das Münster in den Besitz der Pfarrei Sankt Martin. Seit 1956 trägt es den Titel Basilica minor.

Fans der Kirche müssen während der Schließung nicht auf einen Besuch des Gotteshauses verzichten. Der WDR hat 360-Grad-Aufnahmen der fast 1.000 Jahre alten Basilika erstellt, die eine digitale Besichtigung ermöglichen.

Quelle:
KNA