Die Vereinten Nationen stellen sich auf weitere Flüchtlinge der in Myanmar verfolgten Minderheit der Rohingya in das Nachbarland Bangladesch ein. Fast 600.000 sind seit Ende August geflohen, weil ihre Dörfer in Brand gesteckt und Menschen ermordet wurden. Man müsse sich darauf einstellen, dass die Flüchtlingszahl bald eine Million überschreite, sagte der Generaldirektor der Organisation für Migration (IOM), William Lacy Swing, am Montag bei der Geberkonferenz in Genf.
Die Staatengemeinschaft habe großzügig auf den UN-Spendenaufruf reagiert, sagte der UN-Nothilfekoordinator Mark Lowcock. Von den 434 Millionen Dollar, die bis Ende Februar benötigt würden, seien etwa 340 Millionen zugesagt worden. Das sind mehr als Dreiviertel der Summe. Vor der Geberkonferenz war der Aufruf erst zu 30 Prozent gedeckt. Die EU versprach weitere 30 Millionen Euro, Deutschland legte separat kein neues Geld auf den Tisch.
Seit dem 25. August sind nach UN-Angaben rund 580 000 muslimische Rohingya aus dem vorwiegend buddhistischen Myanmar in das Nachbarland Bangladesch geflohen. Sie werden in ihrer Heimat verfolgt und sind nach eigenen Angaben vor Mord und Totschlag geflohen. Myanmar bestreitet ethnische Säuberungen. (dpa, 23.10.2017)