In Deutschland sind 16 Millionen Bürger von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen. Dies geht aus einer Analyse für das Jahr 2016 hervor, die das Statistische Bundesamt in Wiesbaden veröffentlichte. Sozialverbände forderten erneut einen grundlegenden Politikwechsel.
Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes ist jeder Sechste (16,5 Prozent) in Deutschland armutsgefährdet. Laut Definition bedeutet dies, dass die Betroffenen weniger als 60 Prozent des monatlichen Durchschnittseinkommens zur Verfügung haben. 2016 betrug dieser Wert für eine Einzelperson 1.064 Euro und für eine Familie mit zwei Kindern 2.234 Euro.
Weiter teilten die Statistiker mit, dass die Armutsgefährdungsquote in Deutschland nur knapp unter der für alle EU-Staaten gemittelten Quote liege. Für 3,7 Prozent der Deutschen geht die Statistik von "erheblichen materiellen Entbehrungen" aus. Dazu zählen Personen, die nicht genügend Geld für Miete oder Heizung haben oder sich keine einwöchige Urlaubsreise leisten können. (kna/Stand 08.11.2017)