Die Zwangsmaßnahmen Madrids gegen die Separatisten in Katalonien

 (DR)

Die spanische Region Katalonien steht unter Zwangsverwaltung der Zentralregierung in Madrid. Die Maßnahmen waren vom Senat gebilligt worden und in Kraft getreten, kurz nachdem das Regionalparlament in Barcelona am 27. Oktober einen Unabhängigkeitsbeschluss verabschiedet hatte. Rechtliche Grundlage ist der in Spanien erstmals angewandte Verfassungsartikel 155. Das sind die wichtigsten Maßnahmen zur Beendigung der Unabhängigkeitsbestrebungen:

Die separatistische Regionalregierung von Carles Puigdemont wurde abgesetzt. Neben Regionalpräsident Puigdemont und Vize Oriol Junqueras wurden auch die übrigen zwölf Mitglieder der Regierung in Barcelona ihrer Ämter enthoben. Insgesamt mussten 150 Regierungsmitarbeiter gehen.

Die Amtsgeschäfte des Regionalpräsidenten wurden vom spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy übernommen. Nach Medienberichten hat Rajoy Vizeregierungschefin Soraya Sáenz de Santamaría mit der Übernahme der Verantwortung für die täglichen Aufgaben in Katalonien betraut. Die Staatssekretäre in den Madrider Ministerien übernahmen die Leitung der jeweiligen Regional-Ressorts.

Rajoy hat das Regionalparlament in Barcelona aufgelöst und Neuwahlen für den 21. Dezember einberufen. Die bisherige Parlamentspräsidentin Carme Forcadell leitet nun bis zur Konstituierung der neuen Legislative den Ständigen Ausschuss, das Repräsentativorgan des Parlaments zwischen zwei Legislaturperioden. (dpa/Stand 03.11.2017)