Das Bistum Trier hat auf die Proteste gegen die vorgesehene neue Raumgliederung reagiert und will nun 35 statt 33 Großpfarreien bilden. Gegenüber dem letzten Raumgliederungsentwurf vom Oktober sieht eine am Mittwoch vorgestellte überarbeitete Fassung je eine zusätzliche "Pfarrei der Zukunft" im rheinland-pfälzischen (Schweich/Mosel) und im saarländischen Teil der Diözese (Lebach) vor.
Bei einer Tagung aller diözesanen Räte soll laut Bistum am Freitag über die Reform beraten und die Diskussionsphase zur Raumgliederung beendet werden. Nach einer Bedenkzeit werde Bischof Stephan Ackermann anschließend einen Raumgliederungsentwurf freigeben, der als Grundlage der Pfarreienreform dienen solle. Dazu ist im Laufe des Jahres 2018 ein formales Anhörungsverfahren in den Pfarreien und Kirchengemeinden vorgesehen.
Nach der Vorstellung des überarbeiteten Raumgliederungsentwurfs Ende Oktober war es zu zahlreichen lokalen Protesten gekommen, darunter eine Gebetsmahnwache Hunderter Gläubiger. Er habe etwa 100 Zuschriften von pfarrlichen Gremien, Unterschriftenlisten und Protestpostkarten erhalten, sagte der Leiter des Trierer Synodenbüros, Christian Heckmann. "Wir haben in der recht kurzen Zeit zwischen dem 23. Oktober und dem 10. November viele differenzierte Rückmeldungen von hoher Qualität bekommen", zog er eine positive Zwischenbilanz der Rückmeldephase.
Erstmalig hatte das Bistum Trier im März konkrete Pläne zur Bildung von 35 Großpfarreien vorgestellt. Dazu gab es rund 3.000 Rückmeldungen. In einem im Oktober vorgestellten überarbeiteten Raumordnungsentwurf waren 33 sogenannte «Pfarreien der Zukunft» vorgesehen. Nach den erneut überarbeiteten Plänen soll es ab Anfang 2020 statt 887 künftig 35 Pfarreien in der Diözese geben. Die Großpfarreien sollen zwischen 15.800 (Neuerburg) und 98.900 (Saarbrücken) Gläubige umfassen. Bereits heute sind die Kirchengemeinden in 172 Pfarreiengemeinschaften zusammengefasst.
(KNA, 22.11.2017)