Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck hat sich entsetzt über den Messerangriff auf den Altenaer Bürgermeister Andreas Hollstein gezeigt. "Eine solche Tat ist verabscheuungswürdig", erklärte Overbeck am Dienstag in Essen. "Umso mehr bin ich froh und erleichtert, dass Bürgermeister Hollstein inzwischen das Krankenhaus verlassen konnte und wieder bei seiner Familie sein kann. Er und alle, die diese Arbeit unterstützen, verdienen unsere Solidarität", betonte Overbeck.
Auch der katholische Pfarrer von Altena, Ulrich Schmalenbach, verurteilte die Messerattacke. "Man kann keine Probleme mit Gewalt lösen", sagte er auf Anfrage. Nach dem Brandanschlag auf ein Haus mit sieben syrischen Flüchtlingen im Jahr 2015 sei dies nun schon die zweite fremdenfeindlich motivierte Gewalttat in der sauerländischen Stadt, zeigte sich der Geistliche betroffen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte am Dienstag, sie sei entsetzt und zugleich sehr erleichtert, dass das Stadtoberhaupt schon wieder bei seiner Familie sein könne. Merkel dankte denen, die Hollstein geholfen haben.
"Wir müssen vor allem denen, die Gewalt nicht persönlich ausüben, aber zur Gewalt aufrufen, die anonym im Netz hetzen, Fake-News verbreiten, das Zusammenleben von Menschen stören, entgegentreten", sagte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet.
Die Flüchtlingsbeauftragte der Bundesregierung, Staatsministerin Aydan Özoguz, erklärte, Hollstein habe sich für eine humane Flüchtlingspolitik eingesetzt. Die Tat mache klar, dass Hetze, Hassparolen und Angstmacherei das Land spalteten. "Verbale Brandstiftung führt zu einem Klima, in dem solche schrecklichen Taten geschehen können." (dpa, KNA)