Gedenken an Anschlag auf Breitscheidplatz

 (DR)

Mit einer interreligiösen Andacht haben die Gedenkveranstaltungen an den Terroranschlag vor einem Jahr auf dem Berliner Breitscheidplatz begonnen. In der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche nehmen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Vertreter der Religionsgemeinschaften, Hinterbliebene der zwölf Todesopfer, Verletzte des Anschlags mit Angehörigen sowie Polizisten und Sanitäter teil, die nach dem Anschlag geholfen hatten.

Steinmeier wandte sich dagegen, zu eilfertig zu sagen, dass es in der offenen Gesellschaft keine vollkommene Sicherheit geben könne, so richtig diese Erkenntnis auch sei. "Wir müssen zuerst aussprechen und anerkennen, wo vermeidbare Fehler geschehen sind", betonte das Staatsoberhaupt. Und weiter: "Dieser Anschlag hätte nie passieren dürfen. Und ja, es ist bitter, dass der Staat Ihre Angehörigen nicht schützen konnte."

Der katholische Berliner Erzbischof Heiner Koch mahnte, die Tat und ihre Folgen nicht zu verdrängen. "Geben wir noch Raum für die Toten, für ihre Gesichter und ihre Botschaft?", fragte er. "Geben wir noch Raum für unsere damaligen Fragen und Tränen, die bis heute nicht versiegt sind?"

Berlins evangelischer Bischof Markus Dröge erinnerte an "das Dunkel, das sich durch die Tat eines Fanatikers über uns gelegt hat". Besonders bitter sei die Willkür, mit der die Opfer getroffen worden seien. "Sie wollten nur einen Weihnachtsmarkt besuchen und wurden Opfer eines Angriffs, der uns alle treffen sollte, unser Land, unseren Staat, unser freiheitliches Leben". (Quelle: KNA/ Stand: 19.12.17)