Auszüge aus der Papst-Weihnachtsansprache an die Kurie 2017

 (DR)

In seiner Weihnachtsansprache an die Kurie 2017 hat Papst Franziskus eine Neu-Ausrichtung der Kirchenspitze gefordert und dabei Kritik an seiner Personalpolitik entschieden zurückgewiesen. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) dokumentiert die entsprechenden Auszüge in der offiziellen Deutschen Übersetzung: 

[...] Dies ist sehr wichtig, um die unausgewogene und verwerfliche Mentalität von Verschwörungen oder kleinen Zirkeln zu überwinden.

Diese stellen nämlich in Wirklichkeit trotz aller Rechtfertigungen und guten Absichten ein Krebsgeschwür dar, das zur Selbstbezogenheit führt und auch vor den Organismen der Kirche als solchen und insbesondere vor den Menschen, die dort arbeiten, nicht Halt macht.

Wenn dies aber passiert, verliert man die Freude des Evangeliums, die Freude daran, Christus zu verkündigen und in Gemeinschaft mit ihm zu sein; wir verlieren dann die Großherzigkeit unserer Weihe (vgl. Apg 20,35 und 2 Kor 9,7).

Gestattet mir, dass ich hier kurz auf eine andere Gefahr zu sprechen komme, das heißt auf diejenigen, welche Vertrauen missbrauchen oder die Mütterlichkeit der Kirche ausnutzen, bzw. die Personen, die sorgfältig dazu ausgewählt wurden, um dem Leib der Kirche und ihrer Reform mehr Kraft zu geben, die sich aber dadurch, dass sie die Größe ihrer Verantwortung nicht verstehen, von Ambitionen oder Eitelkeiten korrumpieren lassen und sich selbst, wenn sie dann sanft entfernt werden, fälschlicherweise zu Märtyrern des Systems erklären, des nicht "informierten Papstes", der "alten Garde" ..., anstatt ihr "Mea culpa" zu sprechen. Neben diesen Personen gibt es dann auch andere, die in der Kurie noch tätig sind, denen man alle Zeit gibt, wieder den rechten Weg aufzunehmen, in der Hoffnung, dass sie in der Geduld der Kirche eine Gelegenheit finden, sich zu bekehren und nicht um sich einen Vorteil zu verschaffen. Dies sage ich freilich, ohne die überwältigende Mehrheit treuer Personen zu vergessen, die hier mit lobenswertem Einsatz, treu, kompetent, hingebungsvoll und oft auch heiligmäßig arbeiten. [...]