Auf internationaler Bühne präsentiert Deutschland sich gern als Vorreiter im Klimaschutz. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) macht den Kampf gegen die Erderwärmung immer wieder bei Staats- und Regierungschefs zum Thema. Aber zu Hause hapert es - das Ziel für 2020 jedenfalls wollen Union und SPD nun wohl aufgeben. Was Deutschland sich im Klimaschutz vorgenommen hat:
2020: Eigentlich soll der Treibhausgas-Ausstoß um 40 Prozent im Vergleich zu 1990 gesenkt werden. Daraus wird wohl nichts - seit Jahren stagnieren die Emissionen weitgehend, obwohl der Ökostrom-Anteil steigt. Das 2020-Ziel wurde schon 2007 beschlossen und bislang von jeder neuen Bundesregierung bekräftigt.
2030: Das Ziel ist, 55 Prozent weniger Treibhausgase auszustoßen als 1990. Anders als beim 2020-Ziel kommen jetzt internationale Verpflichtungen ins Spiel: Im Rahmen des Pariser Klimaschutzabkommens hat die EU sich zu einer CO2-Reduktion von 40 Prozent verpflichtet.
2040: Bis zu diesem Jahr will Deutschland 70 Prozent weniger Treibhausgase ausstoßen als 1990. Das ist ein nationales Ziel.
2050: Sowohl Deutschland als auch die EU haben sich verpflichtet, bis zur Mitte des Jahrhunderts 80 bis 95 Prozent weniger Klimagase auszustoßen. Es gilt das Leitbild der «weitgehenden Treibhausgasneutralität bis zur Mitte des Jahrhunderts».
KLIMASCHUTZPLAN: Das Besondere am Klimaschutzplan ist, dass er erstmals festlegt, welchen Beitrag die verschiedenen Sektoren leisten sollen - also Energiewirtschaft, Gebäude und Heizungen, Verkehr, Industrie und Landwirtschaft. Allerdings gibt es bisher keine Sanktionen. Der Klimaschutzplan ist noch kein Gesetz.