Nach hasserfüllten Kommentaren und Morddrohungen gegen den Bamberger Erzbischof Ludwig Schick haben die Ermittler einige Tatverdächtige identifiziert. Gegen sie werde wegen Beleidigung, Bedrohung oder Androhung von Straftaten vorgegangen, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Zuvor hatte der «Bayerische Rundfunk» darüber berichtet. Die Welle der Beschimpfungen ging auf einen Eintrag auf der Facebook-Seite der AfD Ende Oktober 2016 zurück - ein Foto des Erzbischofs mit dem verkürzt wiedergegebenen Zitat: «Kirche: Muslimischer Bundespräsident denkbar».

Schick hatte in einer Podiumsdiskussion auf die Frage, ob er sich einen muslimischen Bundespräsidenten vorstellen könne, geantwortet, dass er dafür derzeit keine gesellschaftliche Mehrheit sehe. Auf die Nachfrage, ob er dies grundsätzlich für möglich halte, sagte Schick, ein möglicher muslimischer Kandidat müsste von den Parteien nominiert und von der Bundesversammlung gewählt werden müsste. Wenn dies geschehen sollte, werde die Kirche diese demokratische Entscheidung akzeptieren. (dpa/Stand 10.04.2017)