750 Jahre Kloster Neuzelle

 (DR)

In diesem Jahr erinnern 100 Festveranstaltungen an das 750. Gründungsjubiläum des Klosters Neuzelle bei Frankfurt/Oder. Die Schirmherrschaft übernimmt Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD). Das Land fördert das Jubiläum mit 350.000 Euro. Offiziell eröffnet wird das Jubiläumsjahr am 18. Mai mit der Auftaktveranstaltung von Brandenburgs Kulturland-Themenjahr 2018. Es steht unter dem Motto "wir erben. Europa in Brandenburg - Brandenburg in Europa". Kulturministerin Martina Münch (SPD) startet damit zugleich das Europäische Kulturerbejahr für Brandenburg. Auch eine neue Dauerausstellung über die Geschichte des Klosters im Kreuzgang beginnt.

Zu den musikalischen Darbietungen gehört am 19. Juli der Auftakt einer Reihe von Aufführungen der Oper "Jedermann" von Hugo von Hoffmannsthal durch die Oper Oder-Spree. Eine ganze Festwoche zum Klosterjubiläum gibt es vom 7. bis 14. Oktober. Zu einem ökumenischen Festgottesdienst am 12. Oktober, dem Gründungstag des Klosters, werden die Bischöfe Wolfgang Ipolt (Bistum Görlitz) und Markus Dröge (Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz) erwartet. Während der Festwoche gibt es überdies einen Szenenwechsel im Klostermuseum "Himmlisches Theater". Das barocke Kulissentheater präsentiert europaweit einzigartige lebensgroße Darstellungen von Leiden und Auferstehung Jesu.

Neuzelle ist eine der wenigen vollständig erhaltenen mittelalterlichen Klosteranlagen in Europa. Verwaltet werden die Besitzungen in einem Umfang von rund 11.300 Hektar von der Stiftung Stift Neuzelle des Landes Brandenburg. Sie veranstaltet jedes Jahr auch ein Kulturprogramm. In die Sanierung der Anlage flossen seit Beginn der 1990er Jahre über 52 Millionen Euro. Wie Geschäftsführer Norbert Kannowsky erklärte, erhofft die Stiftung, dass sich durch das Jubiläumsjahr die Besucherzahlen von jährlich bereits 120.000 verdoppeln.

Im Jahr 2017 besiedelten Zisterzienser aus dem österreichischen Heiligenkreuz das Kloster Neuzelle in Brandenburg neu. 200 Jahre nach der Verstaatlichung der Anlage durch Preußen wollen sie sich in diesem Jahr wieder dauerhaft ansiedeln. Die Zisterzienser gehören zu den strengsten Orden der katholischen Kirche. Benannt ist der benediktinische Reformorden nach dem 1098 gegründeten Kloster Citeaux bei Dijon. Seit 1892 bilden die "Zisterzienser der Strengeren Observanz", die Trappisten, einen eigenständigen Orden; ihre Anfänge im französischen La Trappe liegen bereits im 17. Jahrhundert.

(KNA/12.03.18)