Die Bundesregierung hat die durch Medienberichte bekanntgewordenen Abgas-Tests der Automobilbranche an Affen und Menschen scharf verurteilt. Dies sei ethisch in keiner Weise zu rechtfertigen, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Die Tests müssten sofort ein Ende haben, erklärte ein Sprecher des geschäftsführenden Bundesverkehrsministers Christian Schmidt (CSU). Man habe "keinerlei Verständnis" für Tests, "die nicht der Wissenschaft dienen, sondern ausschließlich PR-Zwecken", sagte er.
Die Sprecher forderten von den Beteiligten Aufklärung. Gefordert seien die Kontrollgremien der Auftraggeber dieser Tests, sagte Seibert. Er verurteilte bereits die Zielrichtung dieser Tests, die Berichten zufolge die Schädlichkeit von Abgasen beziehungsweise die Wirksamkeit von Filtern beweisen sollten. Die Automobilbauer sollten Schadstoffe begrenzen und Grenzwerte einhalten, nicht die vermeintliche Nichtschädlichkeit beweisen, sagte er.
Ein Sprecher des Bundesumweltministeriums ergänzte, es gebe einen guten Wissensstand zur Schädlichkeit der Abgase von Autos. Daher sei es umso ungeheuerlicher, wie die Branche offenbar versucht habe, sich dieses Wissensstands zu entledigen. Inwieweit die Tests strafbar sind, wollten Regierungssprecher nicht bewerten. Eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums betonte aber, es gebe "enge Kriterien" für Tests an Tieren und Menschen und dies auch nur für den Bereich von Arzneimitteln und Medizinprodukten. (epd/Stand 29.01.2018)