Die Dostojewski-Lesung mit Schauspieler Klaus Maria Brandauer am Mittwoch im Kölner Dom ist nach Angaben des Hausherrn auf übergroßes Publikumsinteresse gestoßen. "Wir hätten dafür auch 5.000 Karten vergeben können", sagte Dompropst Gerd Bachner am Montagabend in Köln auf Anfrage. Tatsächlich seien für den Programmauftakt der lit.Cologne im Dom rund 2.000 Plätze ausgewiesen; die kostenlosen Karten waren eilends vergriffen. Die 18. Auflage von Europas größtem Literaturfestival mit rund 200 Veranstaltungen dauert bis 17. März.
Der vielfach prämierte Schauspieler Brandauer (74) wird "Der Großinquisitor" von Fjodor Dostojewski (1821-1881) vortragen. Die Erzählung aus Dostojewskis Roman "Die Brüder Karamasow" ist einer der bekanntesten kirchenkritischen Texte der Weltliteratur. Eine Einführung in die Thematik gibt der Chefkorrespondent des "Kölner Stadt-Anzeiger", Joachim Frank; Bachner übernimmt die Begrüßung.
"Ich freue mich sehr auf die Lesung mit dem großen Schauspieler Brandauer", sagte Bachner. "Es passt genau zu meinen Absichten als Dompropst, dass auch ein solch kritisches Stück Weltliteratur im Altarraum vorgetragen werden kann. Denn es regt dazu an, über die Themen Freiheit, Verantwortung und Glaube nachzudenken", so der 72-Jährige, der seit knapp drei Jahren Hausherr der Kathedrale ist. (Quelle: KNA, 6.3.2018)