An deutschen Schulen kommt es nach einer Untersuchung der Gewerkschaft VBE immer wieder zu Gewalt gegen Lehrer. In den vergangenen fünf Jahren sei es an 26 Prozent der untersuchten 1.200 Schulen zu körperlicher Gewalt gegen Pädagogen gekommen, teilte der Verband Bildung und Erziehung (VBE) in Berlin mit. 48 Prozent der Schulen hätten "direkte psychische Gewalt" gegen Lehrkräfte gemeldet, also etwa Bedrohungen und Beleidigungen. An einem Fünftel der Schulen seien Fälle von Cybermobbing verzeichnet worden.

"Die Ergebnisse sind so eindeutig wie erschütternd", sagte Verbandschef Udo Beckmann. Er kritisierte, dass die Kultusminister der Länder die Gewaltvorfälle an Schulen als bedauerliche Einzelfälle betrachteten. Für die Umfrage wurden vom Institut forsa die Leitungen allgemeinbildender Schulen danach befragt, ob es an ihrer Schule Gewalt gegen Lehrkräfte gibt, welcher Art diese Übergriffe sind und ob sie die angegriffenen Lehrkräfte ausreichend unterstützen können.

Jede zehnte Schulleitung räumte ein, dass sie die Lehrkräfte nach einem Gewaltvorfall nicht ausreichend habe unterstützen können. Jede dritte Schulleitung kritisierte, dass sich das Schulministerium des Themas nicht richtig annehme. Zudem sagten elf Prozent, dass die Meldung von Vorfällen von den Schulbehörden nicht gewünscht sei.

"Wenn 20 Prozent der Befragten angeben, die Meldung von Gewaltvorfällen sei zu bürokratisch, sie zu viele andere Aufgaben haben, eine Meldung zu Reputationsverlusten führe und sich die Schulverwaltung des Themas nicht ausreichend annehme, ist das beschämend", sagte Beckmann. (epd / Stand 02.05.2018)