Noch keine Lösung für "Lifeline"

 (DR)

Im Drama um das Rettungsschiff "Lifeline" vor Malta gibt es weiterhin keine Lösung. Ein Sprecher der maltesischen Regierung sagte am Dienstag laut dem Sender Television Malta, es seien Gespräche mit verschiedenen EU-Staaten darüber in Gang, wo die rund 230 Migranten an Land dürften.

Zuvor hatte es geheißen, Maltas Ministerpräsident Joseph Muscat und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hätten über die Möglichkeit gesprochen, die "Lifeline" in Malta anlegen zu lassen. Frankreich sei bereit, ein Team zur Prüfung der Asylansprüche der Passagiere in den Inselstaat zu entsenden, berichtete die Zeitung "Malta Today" (Onlineausgabe Dienstag).

Das Schicksal der "Lifeline" war auch Thema einer Begegnung Macrons mit den Spitzen der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio am Dienstagmorgen in Rom. Laut italienischen Medien sagte die Leitung der Gemeinschaft, Macron hoffe auf einen positiven Ausgang der Odyssee der "Lifeline". Der französische Präsident hatte sich vor seiner Audienz bei Papst Franziskus mit den Spitzen von Sant'Egidio am Sitz der französischen Botschaft im Palazzo Farnese getroffen.

Die "Lifeline" liegt seit vier Tagen mit 234 Flüchtlingen vor Malta. Sowohl Malta als auch Italien verweigern dem von einer deutschen Nichtregierungsorganisation gecharterten Schiff die Einfahrt in einen Hafen. Deutsche Bundestagsabgeordnete, die die "Lifeline" besuchten, sprachen am Montag in deutschen Medien von zunehmend unhaltbaren Zuständen an Bord. In der Nacht auf Dienstag wurde laut maltesischen Medien ein Passagier mit dem Hubschrauber zur medizinischen Versorgung nach Malta geflogen. (KNA/ Stand: 26.06.2018)