Die Deutsche Islam Konferenz (DIK) dient als zentrale Dialogplattform zwischen Staat und Islam in Deutschland. Sie soll die religions- und gesellschaftspolitische Integration der mehr als 4 Millionen Muslime voranbringen. 2006 wurde sie vom damaligen Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) ins Leben gerufen.
Zu den Mitgliedern gehören auf staatlicher Seite Vertreter der Bundesministerien, der Fachminister der Länder und der kommunalen Spitzenverbände. Auf muslimischer Seite nehmen seit 2013 Vertreter von zehn muslimischen Dachverbänden teil. Verbandsfreie muslimische Einzelpersonen sind nicht mehr vertreten. Stattdessen werden Experten und Praktiker zu den konkreten Themen hinzugebeten. Wegen langjähriger Erfahrung bei den Themen Wohlfahrt und Seelsorge wurden in dieser Legislaturperiode auch Vertreter der beiden großen christlichen Kirchen eingeladen.
In der Arbeitsphase zwischen 2013 und 2017 befasste sich die Konferenz insbesondere mit dem Aufbau von muslimischen Wohlfahrtseinrichtungen, etwa im Bereich Kinder- und Jugendhilfe sowie der Altenhilfe, sowie muslimischer Seelsorge in öffentlichen Einrichtungen wie Gefängnissen und Bundeswehr. Angesichts der Ankunft von zahlreichen Flüchtlingen themaitiserte die DIK auch das Engagement der muslimischen Gemeinden in der Flüchtlingshilfe.
In der Arbeitsphase zwischen 2009 und 2013 hatte sich die Konferenz mit Fragen der Geschlechtergerechtigkeit, der Einführung von islamischem Religionsunterricht und den Lehrangeboten für islamische Theologie an Universitäten befasst. Ein zentrales Ergebnis der ersten Phase bis 2009 war die Einigung auf einen Wertekonsens als Bekenntnis zur deutschen Rechtsordnung und zu den Werten des Grundgesetzes.
Mittlerweile leben in Deutschland nach Schätzungen zwischen 4,4 und 4,7 Millionen Muslime. Das entspricht zwischen 5,4 und 5,7 Prozent der Gesamtbevölkerung. (kna/Stand 13.07.2018)