25 Jahre jüdisches Museum

 (DR)

1778: Als auf Anregung des Philosophen Moses Mendelssohn die erste jüdische sogenannte Freischule in Deutschland gegründet wurde. Mendelssohn setzte sich dafür ein, dass auch Kinder aus wenig begüterten Familien Unterricht erhielten - nicht nur in Bibel und Talmud, sondern auch in Deutsch, Mathematik, Biologie, Physik und Französisch. In den ersten Jahren erhielten 500 Jungen, auch nicht-jüdische, kostenfreien Unterricht.

Mit einem Ministerialerlass 1860 konnte das Schulgebäude in der Großen Hamburger Straße 27 in Mitte errichtet werden, Standort auch des heutigen Jüdischen Gymnasiums Moses Mendelssohn. Zwischen 1931 und der Schließung durch die Nationalsozialisten 1942 besuchten die Schule auch Mädchen. Von 1942 bis 1945 war das Schulgebäude für die Nazis Deportationslager für die Berliner Juden.

In der DDR war in dem Gebäude eine Berufsschule untergebracht. Nach dem Mauerfall 1989 wurde die Jüdische Gemeinde Besitzer der Schule.

Zuerst zog die Grundschule der Jüdischen Gemeinde ein. 1993 begann für 27 Schüler der Unterricht an der Jüdischen Oberschule mit einer Gymnasial- und einer Realschulklasse.

Heute ist das Jüdische Gymnasium Moses Mendelssohn eine staatlich anerkannte Privatschule der Jüdischen Gemeinde zu Berlin. Dort lernen etwa 420 jüdische und nicht-jüdische Schüler, die nach den Berliner Rahmenplänen unterrichtet werden. Rund 45 Prozent der Schüler stammen aus Familien, die nicht-deutscher Herkunft sind. Von ihnen wanderte der größte Teil aus den ehemaligen GUS-Staaten ein, in denen sich Nachfolgestaaten der Sowjetunion zusammengeschlossen hatten.

(KNA)