Angesichts der drastischen Zahl geflüchteter Menschen aus Venezuela hat Kolumbien einen Sonderbeauftragten der Vereinten Nationen für die Flüchtlingskrise gefordert. Die Nachbarländer müssten gemeinsam Maßnahmen ergreifen, um der Lage Herr zu werden, sagte der kolumbianische Außenminister Carlos Holmes Trujillo. Bei einem Besuch in New York in den kommenden Tagen werde er UN-Generalsekretär Antonio Guterres bitten, einen Sondergesandten zu bestellen.
Wegen der schweren wirtschaftlichen und politischen Krise in Venezuela fliehen immer mehr Menschen aus dem südamerikanischen Land. Nach UN-Angaben haben bislang 2,3 Millionen Venezolaner in anderen Ländern Zuflucht gesucht. Das sind über sieben Prozent der Gesamtbevölkerung.
Allein das Nachbarland Kolumbien hat bereits über 800 000 Flüchtlinge aufgenommen. Allerdings sind die selbst armen Anrainer mit der Integration der Geflüchteten zunehmend überfordert. In Brasilien kam es zuletzt bereits zu fremdenfeindlichen Angriffen auf Venezolaner. (dpa/Stand 22.08.2018)