"Als Christen müssen wir uns dafür einsetzen, dass der wirtschaftliche und technische Fortschritt nicht zu Lasten der Umwelt und damit unserer Lebensgrundlage geht", erklärte der Vorsitzende der bundesweiten Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK), der Speyerer katholische Bischof Karl-Heinz Wiesemann, am Mittwoch in Bonn. Er äußerte sich zum ökumenischen Tag der Schöpfung, den Christen in Deutschland seit 2010 gemeinsam begehen. In diesem Jahr findet er am 7. September statt.
"Die Frage, wie wir mit der Umwelt und den natürlichen Ressourcen umgehen, ist eine entscheidende Herausforderung unserer Zeit und eine die Generationen übergreifende Aufgabe", betonte Wiesemann. Dabei sei die Verantwortung für den Nächsten, für die armen und am Rande der Gesellschaft stehenden Menschen, von der Verantwortung für die Schöpfung nicht zu trennen. "Daher muss Umweltpolitik auch integraler Bestandteil jeder Entwicklungspolitik sein."
Die zentrale Feier des ökumenischen Tags der Schöpfung findet am 7. September in Starkow (Nordwestvorpommern) statt. Nach den Worten von Wiesemann findet der ökumenische Schöpfungstag vielerorts Resonanz. Es wäre "ein gutes Zeichen unserer ökumenischen Verbundenheit und unserer gemeinsamen christlichen Verantwortung für die Welt, wenn die Anregung immer weitere Kreise ziehen würde".
Der Speyerer Bischof verwies darauf, dass Papst Franziskus 2015 den 1. September als Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung für die katholische Kirche eingeführt habe. Mit der Wahl dieses Datums habe der Papst eine orthodoxe Tradition aufgegriffen und den Weltgebetstag damit von Anfang an in einen ökumenischen Zusammenhang gestellt.