Kirchen fordern zum Tag der Schöpfung ökologische Landwirtschaft

 (DR)

Mit einem ökumenischen Gottesdienst unter freiem Himmel und einem Festakt hat die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) am Freitag in Starkow (Nordvorpommern) den "Tag der Schöpfung" begangen.

Die orthodoxe Theologin Rossitza Dikova-Osthus erinnerte in ihrer Predigt über das Motto "Von meinen Früchten könnt ihr leben" an den grundlegenden Unterschied zwischen Schöpfer und Schöpfung. Der Mensch habe in der Schöpfung eine besondere Stellung als "Verwalter". Dieser Auftrag als Ebenbild Gottes sei aber in seiner Berufung "nicht mit einer uneingeschränkten Freiheit gleichzusetzen", sagte Dikova-Osthus. Der Auftrag, die Natur zu erhalten und mit ihr zu teilen, umfasse auch das Gebot der Mitmenschlichkeit und der Nächstenliebe. Es verbinden Christen unterschiedlicher Konfessionen miteinander.

In dem ökumenischen Gottesdienst wirkten aus dem Vorstand der ACK in Deutschland der Vorsitzende, Bischof Karl-Heinz Wiesemann (Speyer), Erzpriester Radu Constantin Miron (Köln) und Christoph Stiba (Berlin) mit, zudem waren der Vorsitzende der ACK in Mecklenburg-Vorpommern, Pastor Matthias Tuve (Greifswald), und die evangelische Pröpstin Helga Ruch (Stralsund) beteiligt.

Der Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung wurde vom Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie, Patriarch Bartholomaios I., 1989 proklamiert; 2014 schloss sich Papst Franziskus der Initiative an. Die ACK feiert den Tag seit dem Jahr 2010 jährlich am ersten Freitag im September. Dieser Tag wird bundesweit begangen und regt dazu an, das Lob des Schöpfers ökumenisch anzustimmen und gleichzeitig die eigenen Aufgaben für die Bewahrung der Schöpfung in den Blick zu nehmen.

Dem Gottesdienst ging ein Markt der Möglichkeiten auf dem Gartengelände in Starkow voraus, auf dem kirchliche Gruppen und Naturschutzverbände ihre Arbeit präsentierten. Der Biologe und Träger des alternativen Nobelpreises, Michael Succow, forderte in seiner Festrede bessere Bedingungen für eine artenreiche und nachhaltige Landwirtschaft. Eine ökologische Landwirtschaft, die auch den Zusammenhang von Kultur und Natur berücksichtige, sei eine wesentliche Lebensgrundlage der Zukunft.

Succow rief die Politik dazu auf, ökologische Agrarnutzung noch besser zu fördern und damit ausreichende Lebensgrundlagen für Landwirte zu schaffen. Gerade in den ländlichen Räumen des Ostens brauche es eine innovative Wirtschaft in ökologischer und sozialer Verantwortung, um dort die ländlichen Räume nicht ausbluten zu lassen. (KNA, 07.09.18)