Nach Attacke auf jüdisches Restaurant Kritik an Behörden

 (DR)

Nach der Attacke auf ein jüdisches Restaurant in Chemnitz Ende August kommt Kritik an den Sicherheitsbehörden auf. Sie hätten nicht über den Angriff informiert, bemängelte das Jüdische Forum für Demokratie am Samstag in Berlin. Koordinator Levi Salomon sagte: "Dieser gewaltige Fall von Antisemitismus hätte zeitnah von den Behörden öffentlich gemacht werden müssen." Dass die Öffentlichkeit erst Tage später von dem Überfall erfahren habe, sei ungeheuerlich, so das Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus (JFDA).

Unionsfraktionschef Volker Kauder verlangte eine gründliche Untersuchung aller offenen Vorgänge in Chemnitz. "Das wäre ein Weg, die Diskussion endlich zu versachlichen", sagte er der Zeitung. "All diese Angriffe waren auch ein Angriff auf unsere Wertordnung.

Kretschmer kündigte inzwischen ein Treffen mit dem Wirt an. Der Regierungschef habe mit dem Gastronomen telefoniert, sagte Regierungssprecher Ralph Schreiber dem epd. Ein Termin stehe aber noch nicht fest. Zudem würden die genauen Hintergründe des Angriffs noch ermittelt (KNA, epd).