In Nordrhein-Westfalen dürfen die Geschäfte künftig an deutlich mehr Sonn- und Feiertagen als bislang geöffnet werden. Der Düsseldorfer Landtag verabschiedete das sogenannte "Entfesselungspaket 1" und stimmte damit auch einer Novellierung des Ladenöffnungsgesetzes zu. Die Kommunen haben damit nun die Möglichkeit, jährlich an bis zu acht statt bislang vier Sonn- oder Feiertagen die Geschäfte bis zu fünf Stunden zu öffnen.
Innerhalb einer Kommune dürfen nicht mehr als 16 Sonn- und Feiertage pro Jahr freigegeben werden. Kirchen und Gewerkschaften kritisierten die Entscheidung. Zustimmung kam von den Industrie- und Handelskammern in NRW sowie dem Städtetag NRW.
Die evangelischen Kirchen kritisierten die Landtagsentscheidung für mehr verkaufsoffene Sonntage in Nordrhein-Westfalen scharf. "Der Schutz des Sonntags wird so weiter aufgeweicht", erklärte die Präses der westfälischen Kirche, Annette Kurschus. Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, sagte, die weitere Aushöhlung des grundgesetzlich verankerten Sonntagsschutzes führe in die falsche Richtung.
Der Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche, Dietmar Arends, mahnte, der regelmäßige arbeitsfreie Tag dürfe nicht leichtfertig ökonomischen Überlegungen geopfert werden. Die drei Landeskirchen hatten bereits in den vergangenen Monaten gegen die Pläne der Landesregierung Stellung bezogen. Unter anderem hatten sie zu einer Demonstration vor dem Landtag aufgerufen. (epd/Stand 21.03.2018)