Indonesien ist erneut von Erdbeben erschüttert worden. Am Dienstag trafen zwei Beben der Stärke 5,9 und 6,0 die Insel Sumba. Das Zentrum der Erdstöße lag nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS in 26 Kilometern Tiefe.
Die Insel Sumba liegt rund 1.600 Kilometer entfernt von Zentralsulawesi, wo erst am Freitag ein Erdbeben der Stärke 7,5 einen Tsunami ausgelöst hatte. Am stärksten betroffen waren die Städte Palu und Donggala, die beide mehr als 300.000 Einwohner zählen. Nach Angaben der Vereinten Nationen vom Dienstag stieg die Zahl der Todesopfer auf 1.200. Mehr als 200.000 Menschen, darunter Tausende Kinder, benötigten dringend Hilfe, hieß es.
Fotos und Videos in den Sozialen Netzwerken zeigen das Ausmaß der Zerstörungen und Verwüstungen in dem Gebiet. Ganze Stadtteile von Palu wurden dem Erdboden gleichgemacht. Viele abgelegene Gebiete sind für die Rettungskräfte nur schwer oder teilweise noch gar nicht zugänglich.
Eine Sprecherin des indonesischen Roten Kreuzes bestätigte am Dienstag den Fund von 34 Leichen in einer Kirche auf Sulawesi. Den Angaben zufolge handelt es sich um Teilnehmer eines Bibelseminars in der Joonoge Kirche in Sigi Biromaru, die nach dem Erdbeben unter den Schlammmassen eines Erdrutsches begraben wurden. Weitere 52 Teilnehmer des Seminars würden noch vermisst.
Die indonesische Meeresregion zwischen Sumba und Sulawesi wurde in den vergangenen Monaten von einer Erdbebenserie erschüttert. Im Juli und August forderten drei Erdbeben auf Lombok mehrere Hundert Tote. Zehntausende Menschen wurden obdachlos.
Indonesien ist durch seine Lage in einer instabilen tektonischen Zone stark erdbebengefährdet. Die Erdkruste ist im Gebiet des Inselstaates in mehrere Erdplatten zerbrochen. Zu den großen gehört die australische Kontinentalplatte, die nach Norden drückt und unter die Sunda-Platte abtaucht. Zudem gehört Indonesien zum «Pazifischen Feuerring» mit mehr als 450 aktiven Vulkanen entlang solcher Subduktionszonen von Erdplatten. Allein in Indonesien sind laut Experten derzeit 120 Vulkane aktiv. (KNA/Stand: 02.10.2018)