In Brasilien wird an diesem Sonntag ein neuer Präsident gewählt. Klarer Favorit ist der rechtsextreme Ex-Militär Jair Bolsonaro, der mit 35 Prozent der Stimmen rechnen kann.
Bolsonaro ist wegen rassistischer und frauenfeindlicher Aussagen umstritten. Fernando Haddad von der Arbeiterpartei folgt mit 22 Prozent. Haddad tritt anstelle des inhaftierten Ex-Präsidenten Luis Inácio Lula da Silva an, der aufgrund einer Verurteilung wegen Korruption nicht kandidieren durfte.
Es wird erwartet, dass keiner der 13 Kandidaten eine absolute Mehrheit erreicht. Ende Oktober gibt es dann eine Stichwahl. Der amtierende konservative Präsident Michel Temer kandidiert nicht. Er war 2016 nach der Amtsenthebung von Dilma Rousseff von der Arbeiterpartei ins höchste Staatsamt aufgerückt und hat wenig Rückhalt.
Gewählt werden am Sonntag auch ein neues Parlament, zwei Drittel des Senats und die Gouverneure der 27 Bundesstaaten. Für die Wahl sind 147 Millionen Bürger und Bürgerinnen registriert. In Brasilien herrscht Wahlpflicht. (epd, 6.10.18)