Das Gremium besteht aus zwölf Mitgliedern verschiedener Altersgruppen, die Missbrauch erfahren haben, wie die Erzdiözese in Köln mitteilte. "Es geht um einen echten Wechsel in unserer Haltung und um eine Begegnung mit den Betroffenen auf Augenhöhe", sagte 2018 der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki.
Damit hat Köln als eines der ersten Bistümer für die Betroffenen von sexualisierter Gewalt eine institutionalisierte Form der Mitsprache geschaffen. "Wir wollen mit ihnen über ihre schlimmen Erlebnisse sprechen und ihr Leid anhören, auch wenn wir es nicht ungeschehen machen können", so der Erzbischof. "Gemeinsam wollen wir auch aus diesen Gesprächen Erkenntnisse gewinnen, die in die Arbeit unserer Präventions- und Interventionsstellen einfließen sollen."
Woelki hatte diese Maßnahme schon im September 2018 angekündigt, als die "Studie über sexuellen Missbrauch an Minderjährigen durch Geistliche im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz" vorgestellt wurde. In Kirchenakten der Jahre 1946 bis 2014 hatte das Forscherteam Hinweise auf 3.677 Betroffene sexueller Übergriffe und auf rund 1.670 beschuldigte Priester, Diakone und Ordensleute gefunden. Für das Erzbistum Köln verzeichnete die Untersuchung damals 135 Betroffene und 87 Beschuldigte. Die Experten gehen von weiteren, nicht in den Akten erfassten Fällen aus.