Annegret Kramp-Karrenbauer ist neue Vorsitzende der CDU. Sie gewann am Freitag auf dem 31. CDU-Bundesparteitag in Hamburg die Stichwahl mit 517 von insgesamt 999 abgegebenen Stimmen gegen Friedrich Merz, der 482 Stimmen erhielt. Kramp- Karrenbauer folgt damit auf Angela Merkel, die sich nach über 18 Jahren als Parteivorsitzende nicht mehr zur Wahl stellte.
Beim ersten Wahlgang hatten 999 Delegierte ihre Stimme abgegeben. Davon hatten 450 für Kramp-Karrenbauer, 392 für Merz und 157 für Jens Spahn gestimmt. Alle drei Kandidaten hatten sich jeweils in 20-minütigen Reden vorgestellt.
Kramp-Karrenbauer dankte den Mitbewerbern für den fairen Wettbewerb und forderte sie zur weiteren Mitarbeit auf. Merz bat seine Unterstützer, nun die neue Vorsitzende zu unterstützen.
In ihren Bewerbungsreden hatten alle drei Kandidaten deutlich unterschiedlich Schwerpunkte gesetzt. Kramp-Karrenbauer appellierte in ihrer Bewerbungsrede leidenschaftlich an den Mut zum Handeln. Die freiheitlich-liberalen, wertkonservativen und christlich-sozialen Wurzeln der CDU fänden ihren Ausgangspunkt im "C" als Leitbuchstaben, so Kramp-Karrenbauer. "Das dürfen wir nie und nimmer vernachlässigen." Aus diesem Menschenverständnis ergebe sich, "dass wir der Freiheit und Verantwortung der Menschen verpflichtet sind".
Das "C" verpflichte zudem zur Bewahrung der Schöpfung. Damit könne die CDU auch an die Grünen verlorene Wähler zurückgewinnen. Sie sprach sich für einen stärken sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft aus. Als Kandidatin empfahl sie sich mit ihrer Lebenserfahrung als Mutter von drei Kindern und erfolgreiche Politikerin. Dabei wisse sie, dass es bei der Führung "mehr auf die innere Stärke als auf die äußere Lautstärke" ankomme. Sie sprach sich für eine größere Mitbestimmung in der CDU aus, und betonte zugleich die notwendige Einheit der Partei.