Verhandlungen in Kattowitz ziehen sich weiter in die Länge

 (DR)

Während die deutschen Unterhändler sich am Freitagabend noch zuversichtlich geäußert hatten, sahen vier große Umweltverbände die Verhandlungen von fast 200 Staaten "auf der Kippe" - und forderten Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zum Handeln auf. Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) drang auf Hilfe für weniger entwickelte und vom Klimawandel bedrohte Staaten. "Denn am Ende geht es nicht um Paragrafen, sondern um Menschenleben", sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Eigentlich war ein Ende der Verhandlungen für Freitag geplant gewesen, sie sollen nun am Samstag fortgeführt werden. Allerdings wurden Klimaverhandlungen auch in der Vergangenheit oft verlängert. Bei dem zweiwöchigen Treffen geht es um die Regeln für die praktische Umsetzung des Pariser Klimaabkommens und damit die Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad.

Die Umweltorganisationen Greenpeace, WWF, BUND und Germanwatch wandten sich in einem offenen Brief gemeinsam an Kanzlerin Merkel und forderten sie auf, sich hinter Umweltministerin Schulze zu stellen. Diese hatte während der Konferenz mit der sogenannten High Ambition Coalition (Koalition für großen Ehrgeiz) aus Industrie- und Entwicklungsländern eine Erklärung veröffentlicht, in der neue Klimaschutzzusagen bis zum Jahr 2020 gefordert werden. (Quelle: dpa, 15.12.2018)