"Mit den 'bösen Bischöfen', der katholischen Presse, mit armseligen und karrierebedachten Priestern - aber lassen Sie die Finger von Menschlichkeit und Pflichtgefühl, die unsere Verfassung inspiriert haben", so Bassetti im Interview der Tageszeitung "La Repubblica" (Donnerstag).
Die Kirche in Italien habe ihre Grenzen und Schwächen, räumte der Kardinal ein, aber sie könne nicht mittels Social-Media-Posts auf die Anklagebank gesetzt werden. Er bitte darum, dass die Kirche doch zunächst richtig verstanden werde. Dann könne man sie gerne "herausfordern - mit einem Verhalten und Handlungen, die einer Nachahmung würdig sind", so Bassetti.
Teile von Italiens katholischer Kirche liegen seit längerem mit Salvini über Kreuz; einerseits wegen seiner harten Maßnahmen und Wortwahl gegenüber Migranten und zuletzt wegen seines umstrittenen Sicherheitsgesetzes. Dass er dabei mitunter die Bibel zitiert, auf christliche Kultur pocht und mit Rosenkränzen posiert, stößt manchem besonders auf. Sowohl die Wochenzeitung "Famiglia Cristiana" wie die katholische Tageszeitung "Avvenire" positionieren sich in Text und Bild des Öfteren gegen Salvini. Dieser kontert per Twitter und Facebook. (KNA, 27.12.2018).