Was ist in Bottrop und Amberg passiert?

 (DR)

Der sonst friedliche Jahreswechsel 2018 auf 2019 ist in Nordrhein-Westfalen von einem fremdenfeindlichen Anschlag im Ruhrgebiet überschattet worden. Ein Autofahrer ist in Bottrop und Essen mehrmals gezielt in Menschengruppen gefahren und hat dabei mindestens fünf Personen verletzt. "Es gab die klare Absicht von diesem Mann, Ausländer zu töten", sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) nach den ersten Vernehmungen. Auch die Polizei sprach von einem "gezielten Anschlag".

Die Polizei Münster geht davon aus, dass der Täter in der Silvesternacht – zum Beispiel an beleuchteten Bushaltestellen – gezielt nach Opfern Ausschau gehalten habe. Eines der Opfer wurde schwer verletzt. Unter den Opfern ist eine 46-jährige Frau, ihr Ehemann (48) und ihre Töchter (16 und 27) aus Syrien. Ebenfalls verletzt wurden ein 4-jähriger Junge und seine Mutter (29) aus Afghanistan, ein 10-jähriges Mädchen aus Syrien sowie ein 34-jähriger Essener mit türkischen Wurzeln.

Bereits zwei Tage vor dem Jahreswechsel hatten im oberpfälzischen Amberg vier Tatverdächtige im Alter von 17 bis 19 Jahren unter Alkoholeinfluss Passanten unvermittelt geschlagen. Zwölf Menschen erlitten Verletzungen. Die beschuldigten Asylsuchenden stammen aus Afghanistan und dem Iran. Sie sitzen in verschiedenen Gefängnissen in Untersuchungshaft – vor allem wegen des Vorwurfs der gefährlichen Körperverletzung. (dpa, 04.01.2019)